Mann sieht auf einen Lichtstrahl

Ziele mit Aussicht

Jürgen Ferrary
29. Oktober 2025

Als ich anfing, über Ziele nachzudenken, stellte ich mir eine Frage: Warum überhaupt? Die Welt ist so schnelllebig – heute alles geplant, morgen schon wieder alles anders. Wenn Gott uns doch an die Hand nimmt, brauchen wir dann überhaupt eigene Ziele?

Die Bibel zeigt: Ja, unbedingt. Denn Jesus – der Sohn Gottes selbst – setzte sich Ziele. Immer wieder kündigte er öffentlich an, was sein nächster Schritt sein würde. Und wenn ich Jesus ähnlicher werden will, dann heißt das: Ich will auch lernen, mit klarer Ausrichtung zu leben.

Ziele zu haben, bedeutet aber nicht, Gott etwas vorzuschreiben. Es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen – für das Leben, das er uns anvertraut hat. Wenn du keine eigenen Ziele setzt, entscheidest du unbewusst, dass andere über dein Leben bestimmen dürfen. Und das ist das Gegenteil von geistlicher Mündigkeit.

Paulus beschreibt es so: „Dabei ist mir klar, dass ich dies alles noch lange nicht erreicht habe und ich noch nicht am Ziel bin. Doch ich setze alles daran, es zu ergreifen, weil ich von Jesus Christus ergriffen bin (…) Mit aller Kraft laufe ich darauf zu, um den Siegespreis zu gewinnen, das Leben in Gottes Herrlichkeit. Denn dazu hat uns Gott durch Jesus Christus berufen. Wir alle, die wir auf dem Weg zum Ziel sind, wollen uns so verhalten. Wenn ihr in dem einen oder anderen Punkt nicht meiner Meinung seid, wird Gott euch noch Klarheit und Einsicht schenken“ (Philipper 3,12.14-15)..

Paulus wusste, wohin er wollte – und noch wichtiger: warum. Er hatte ein Ziel, das aus seiner Beziehung zu Jesus kam. Ziele zu setzen ist also kein Ausdruck von Stolz, sondern von Glaube.
Wenn du dir ein Ziel setzt, sagst du im Grunde: „Ich glaube, dass Gott etwas mit meinem Leben vorhat – und ich will mit ihm darauf zugehen.“

Ziele sind eine Art gelebter Glaube. Sie sagen: „Ich rechne damit, dass Gott wirkt.“ Denn jeder Schritt auf ein Ziel zu ist ein Schritt des Vertrauens.

Je größer dein Ziel, desto mehr wird dein Glaube gedehnt. Du lernst, dich auf Gottes Kraft zu verlassen statt auf deine eigene. Paulus schreibt in Epheser 3,20: „Gott kann unendlich viel mehr tun, als wir je bitten oder uns vorstellen können – durch die Kraft, die in uns wirkt.“

Ein weiterer Grund, warum Ziele wichtig sind: Sie bündeln deine Energie. Wenn du ein Ziel hast, bekommst du Fokus. Ohne Fokus verzettelst du dich leicht – du rennst in viele Richtungen und kommst doch nirgends richtig an. Paulus formuliert es bildhaft: „Ich laufe und habe das Ziel klar vor Augen. Wenn ich kämpfe, geht mein Schlag nicht ins Leere“ (1. Korinther 9,26).

Wir haben nicht unendlich Kraft oder Zeit. Niemand verlangt von uns, alles zu schaffen. Aber Gott möchte, dass wir das tun, was wirklich zählt – und anderes auch mal loslassen. Wenn du dich auf das konzentrierst, was Gott wichtig ist, wird dein Leben Frucht bringen – für dich und für andere.

Darum:  Setz dir Ziele. Aber nicht irgendwelche. Ziele, die aus der Liebe zu Gott entstehen, die deinen Charakter formen, die anderen Menschen dienen und Gottes Reich sichtbar machen.

Herausforderung für heute:
Nimm dir Zeit, um mit Gott über deine Ziele zu sprechen. Warum hast du dir die gesteckt, die du gerade verfolgst? Sind sie wirklich mit seinem Herzen im Einklang? Vielleicht zeigt er dir heute neue Richtungen – oder sagt: „Bei nächster Gelegenheit bitte wenden.“

Sei gesegnet!

„Wer kein Ziel hat, wird den Wind nie zu seinem Vorteil nutzen“ (Seneca).

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